Seite 85 im Krimi „Endlich ist er tot“ (Taschenbuch)
Es ist im Roman: Dienstag, 12.15 Uhr
Die Situation:
Ruth Wanner wartet auf ihrem Traktor am Waldrand oberhalb von Kallental. Kurt Mader kommt und setzt sich zu ihr.
RUTH WANNER
Also, viel habe ich nicht erfahren. Keiner weiß etwas oder will etwas wissen, und überhaupt möchte am liebsten keiner den Mund aufmachen. Da könnte man glatt … Senf?
KURT MADER
Auf keinen Fall! Deinen Teufelssenf hält mein Magen schon lange nicht mehr aus.
RUTH WANNER
Und du? Hast du etwas erfahren?
KURT MADER
Für Follath sieht es, glaube ich, nicht gut aus. Aber ich werde nicht schlau daraus, was es mit dem Mord an Greininger wirklich auf sich hat. Das passt alles nicht richtig zusammen – oder es passt viel zu gut. (Mader deutet auf den weiter unter auf der Wiese versteckten Follath.) Der sitzt dort schon eine ganze Weile, du hast ihn sicher auch längst bemerkt. Und ich könnte fast wetten, dass er mir vorher ausgewichen ist, als ich die Wiese herauf gekommen bin.
RUTH WANNER
Stimmt. Der hat sich geradezu vor dir versteckt.
KURT MADER
Armer Tropf, irgendwie. Stell’ dir vor, er war es – dann kommt er ins Gefängnis, weil er sich letztendlich nicht anders gegen Greininger zu helfen gewusst hat. Und wenn er es nicht war, will hinterher im Dorf trotzdem niemand mehr mit ihm zu tun haben, weil alle glauben, er wäre es doch gewesen.
RUTH WANNER
Genau: Weil es die Leute glauben oder glauben wollen. Es ist eine Tragödie.
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